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Stethoskop
Diagnose von Colitis ulcerosa
Die Ähnlichkeit zu anderen Krankheitsbildern erschwert die Diagnose von Colitis ulcerosa. Die Darmspiegelung ist in der Regel die sicherste Methode.
Colitis Ulcerosa

Diagnose von Colitis ulcerosa

Besteht der Verdacht auf Colitis ulcerosa, ist der Gastroenterologe, ein Facharzt für Erkrankungen des Magen-/Darmtraktes, der erste Ansprechpartner. Nach einem Gespräch über Beschwerden und mögliche Vorerkrankungen werden körperliche und Laboruntersuchungen durchgeführt. Bei der körperlichen Untersuchung wird der Arzt meist den Bauch abtasten, da Betroffene häufig Druckschmerzen verspüren. Auch der After wird in der Regel vorsichtig abgetastet, da die Erkrankung zunächst im Mastdarm beginnt und hier Anzeichen vorhanden sein können. Teilweise kann es schwierig sein, eine eindeutige Diagnose von Colitis ulcerosa zu stellen. Der Grund dafür liegt in der Ähnlichkeit zu anderen Erkrankungen.

Laboruntersuchungen zur Diagnose von Colitis ulcerosa

Es gibt mehrere Laboruntersuchungen, die bei Symptomen von Colitis ulcerosa Klarheit bringen können. Stuhl und Blut werden untersucht und außerdem eine Darmspiegelung durchgeführt. Das abgenommene Blut wird beispielsweise auf das C-reaktive Protein (CRP) und die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) getestet, da eine Erhöhung dieser Marker ein Symptom für eine Colitis ulcerosa sein kann. Da diese Marker bei Colitis ulcerosa nicht zwingend erhöht sein müssen, stellen sie allerdings kein zuverlässiges Diagnosekriterium dar. Auch Anzeichen für Begleiterkrankungen können sich im Blut finden, z. B. wenn die Konzentration der Leberenzyme verändert ist. Außerdem zeigt das Blutbild, ob eine Blutarmut oder ein Nährstoffmangel bei dem Patienten vorliegt.

Stuhlprobe

Bei der Stuhlprobe besteht der erste Nutzen darin, andere Ursachen für den Durchfall auszuschließen. Für Durchfälle können beispielsweise auch Bakterien verantwortlich sein (infektiöse Colitis). Wurde bei dem Patienten bereits die Diagnose Colitis ulcerosa gestellt, können solche Infektionen ebenfalls vorkommen und fälschlicherweise als Schub gedeutet werden. Infektionen dieser Art kommen vor allem bei Patienten vor, die schon Antibiotika- und Kortisonbehandlungen hinter sich haben. Da die Behandlung dieser Infektion eine andere ist als bei Colitis ulcerosa, ist eine Unterscheidung wichtig.

Koloskopie

Bei der Koloskopie, also einer Darmspiegelung, handelt es sich um die wichtigste Methode für die Diagnose von Colitis ulcerosa. Die Darmspiegelung wird mittels eines schmalen Schlauchs durchgeführt, den der Arzt über den After in den Dickdarm einführt. An dem Schlauch ist eine Minikamera angebracht. Der Spezialist kann so die Schleimhaut des Darms untersuchen. Liegen Veränderungen oder Geschwüre vor, kann er diese beobachten und Gewebeproben entnehmen. Durch eine mikroskopische Untersuchung der Gewebeprobe lässt sich die Colitis ulcerosa in der Regel eindeutig diagnostizieren.

Ultraschall als ergänzende Maßnahme nach der Diagnose

Ergänzend zu einer Darmspiegelung wird häufig auch eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) eingesetzt. Diese kann vor allem nach der Diagnose von Colitis ulcerosa, für die Einordnung der Ausbreitung und Stärke der Entzündung eingesetzt werden. Auf den Ultraschallbildern kann der behandelnde Arzt die Verbreitung der Entzündung in der Regel gut erkennen.

Differenzialdiagnose

Die Symptome der Colitis ulcerosa können auch anderen Erkrankungen, wie beispielsweise Morbus Crohn, ähneln. Um sie bei der Diagnose voneinander zu unterscheiden, sind bei der Darmspiegelung entnommene Gewebeproben wichtig.

Unterschiedliche Symptome von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Auch wenn es sich bei beiden Erkrankungen um chronisch entzündliche Erkrankungen des Darms handelt, gibt es Unterschiede. Während Colitis ulcerosa nur die Schleimhaut des Dickdarms betrifft, kann Morbus Crohn sich im gesamten Verdauungstrakt verbreiten und die ganze Darmwand betreffen. Außerdem breiten sich beide Entzündungen unterschiedlich aus, Colitis ulcerosa vom Mastdarm in den oberen Darmbereich, Morbus Crohn dagegen vom letzten Dünndarmareal (dem Krummdarm) weiter in den unteren Bereich. Dabei schreitet Morbus Crohn aber nicht kontinuierlich fort – gesunde Darmbereiche wechseln sich mit entzündeten ab.

Während sich bei Colitis ulcerosa außerdem nur selten Symptome außerhalb des Darms zeigen, ist dies bei Morbus Crohn häufig der Fall. Es finden sich daher auch Entzündungen an Augen, Gelenken, der Leber und Veränderungen an der Haut. Auch eine Feststellung und Unterscheidung dieser Symptome dient der Differenzialdiagnose von Colitis ulcerosa. Mehr zu den Unterschieden von Colitis ulcerosa und Morbus Crohn finden Sie auch in dem Patientenratgeber der Gastro-Liga e. V.

Miriam Schaum

 

Die Broschüre Endlich eine Diagnose von der Deutschen Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Vereinigung e. V. gibt einen Einblick, wie es nach der Diagnose von Colitis ulcerosa und anderen chronisch entzündlichen Darmerkrankungen weitergeht.